Bad Brückenau. Zum Thema gelingende Beziehungen kamen im Gemeindehaus an der Evang. Friedenskirche fast 50 Frauen zusammen. Das Team der Frauenbeauftragten im Evang. Dekanat Lohr, Christa Heil (Geroda), Martina Klein (Lohr), Kirsten Zinn (Zeitlofs) und Christel Pajunk (Bad Brückenau) hatten zu Vortrag, Austausch bei Kaffee und Kuchen, Gruppenangeboten und Andacht eingeladen.
„Jede ist normal, bis du sie kennenlernst“ – Anke Schroth, Referentin und Moderatorin bei Seminaren und Frauenfrühstücktreffen, reflektierte im Vortrag: „Was überhaupt ist ‚normal‘? Allgemein üblich? Vorschriftsmäßig? Wer legt fest, was normal ist?“ Frau Schroth, die mit Ihrem Mann das Tagungs- und Erholungszentrum Hohe Rhön in Bischofsheim/Haselbach leitet, sparte Schwieriges nicht aus, ermutigte zur Ehrlichkeit in Beziehungen und dazu, auch die eigene Verletzlichkeit zu zeigen. Hilfreich: Vergebung als Lebensstil - auch wenn Versöhnung oft in weiter Ferne scheint.
Anke Schroth bot den Teilnehmerinnen viele Anknüpfungspunkte zum Mitdenken: humorvoll waren persönliche Erinnerungen, bildhafte Geschichten erreichten das Herz. Fragend nahm sie die Zuhörerinnen mit in die biblische Geschichte der ungleichen Schwestern Maria und Martha. Was ist normal, wenn man einen Gast – Jesus – willkommen heißt? Ist das Zuhören der Maria „normal“ oder die Geschäftigkeit einer Gastgeberin wie Martha? Was ist wichtig für Beziehungen? „Anziehend finden wir Menschen, die nicht mit verhülltem Gesicht herumlaufen. Wir brauchen Authentizität“, so Schroth.
„Mit wem können Sie ganz offen und ehrlich sein?“ In der Gesprächsgruppe zeigte sich, dass die Familie, aber vor allem auch Freundinnen unverzichtbar sind, um sich auch mit Ecken und Kanten zeigen zu können. „Das gemeinsame Tun verbindet intensiv“, betonte eine Frau, eine andere ergänzte, dass Menschen in einer Kirchengemeinde auf besondere Weise vertrauensvoll verbunden seien. Weitere Gruppenangebote waren „Meditation“ und „Aquarellmalen“. „Ich nehme von diesem Seminartag mit, dass mir Gemeinschaft mit Gleichgesinnten sehr gut tut. Und Jesus Christus ist ohnehin dabei.“ Die Kollekte geht an die Tafel in Bad Brückenau.